HILFE FÜR HELFENDE

Eine Freundin kommt oft bekifft in die Schule. Du machst dir Sorgen, redet viel mit ihr und als beste Freundin hörst du viel zu. Doch manchmal hast du das Gefühl, dass deine Themen zu kurz kommen oder dass du sie nicht belasten kannst. Es wird dir zu viel und du merkst, wie dich die Gespräche immer mehr überfordern.

Möglicherweise ist in eurem Kollegenkreis ein Freund, der euch ständig um Geld anpumpt. Immer hat er einen besonderen Grund. Aber ihr vermutet, dass er das Geld für Drogen verwendet. Ihr möchtet ihn zur Rede stellen, aber ihr wisst nicht recht, wie.

Vielleicht liegen die Dinge noch anders: Sucht ist für dich alltäglich, weil ein Elternteil von dir z. B. alkoholkrank oder tablettenabhängig ist. Der ganze Familienalltag dreht sich um seine Sucht, auch wenn nicht darüber gesprochen wird. Selbst gute Bekannte bemerken nicht, dass du viele Aufgaben im Haushalt übernimmst. Für dich ist alles eine grosse Belastung, denn du stehst zu deiner Familie und möchtest nichts tun, das ihr schadet. Nicht mal deine besten Freunde wissen, was los ist. Und manchmal erzählst du sogar die Dinge ein bisschen anders, als sie sind. Du fühlst dich damit gar nicht wohl.

AUCH HELFENDE KÖNNEN NICHT IMMER STARK SEIN

Auch wenn die drei Situationen sehr unterschiedlich sind: Du bist nicht allein. Auf vielen Websites zum Thema Sucht findest du Infos, die sich an Angehörige und ihre besondere Lage richten. Hast du gewusst, dass die Fachstellen nicht nur Betroffene, sondern auch Angehörige und Freunde unterstützen? Ruf an, wenn du nicht mehr weiterweisst!

LINKS

Alkohol in der Familie: Auch Nahestehende sind betroffen: Unter diesem Titel hat www.sucht-info.ch eine lesenswerte und hilfreiche Broschüre verfasst, die sich insbesondere an Angehörige von Menschen mit einer Alkoholabhängigkeit richtet. Auch sonst bietet die Website unter der Rubrik „Broschüren“ jede Menge Informationen zu Suchtthemen. Die Site ist daher auch eine gute Adresse, wenn du z.B. in der Schule einen Vortrag zum Thema machen möchtest und noch Material suchst.

Al-Anon richtet sich an Menschen, die durch das übermässige Trinken von Angehörigen oder Freunden in Mitleidenschaft gezogen sind. Es gibt Familien- und Selbsthilfegruppen in der ganzen Schweiz. Alateen heisst zudem das Angebot für Jugendliche, das den Austausch von jungen Betroffenen fördert und Hilfe garantiert. Oft fällt es nämlich leichter, über Probleme in einem Kreis zu reden, in dem alle das Thema aus eigener Erfahrung kennen.

Unterstützt du jemanden mit Essstörungen und hast viele offene Fragen? www.netzwerk-essstoerungen.ch bietet Infos und Hilfe. Z.B. wie man die Krankheit ansprechen kann. Oder mit einer Datenbank mit Adressen von spezialisierten Beratungsstellen und Selbsthilfegruppen – übersichtlich sortiert nach Kantonen.

Unter der Telefonnummer 147 wird Jugendlichen in belastenden Situationen geholfen. Das Beratungstelefon ist kostenlos und rund um die Uhr erreichbar. Auf Wunsch kann die Beratung auch anonym erfolgen. Und natürlich haben auch Jugend- und SozialarbeiterInnen in deiner Nähe immer ein offenes Ohr für deine Gedanken und Nöte. Trau dich, sie anzusprechen! Oft ist es eine grosse Erleichterung, wenn man eine Last auf mehrere Schultern verteilt.

www.mamatrinkt.ch und www.papatrinkt.ch sind ein neues Angebot von Sucht Schweiz. Es richtet sich an Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die in ihrem Umfeld Alkoholmissbrauch erleben. Die Site bietet Infos in separaten Rubriken für die Altersgruppen 8-12 Jahre bzw. 13-20 Jahre. Dazu kommt ein online-Forum, wo man sich austauschen kann.

Krebs in der Familie? Oft verändert sich durch die Erkrankung auch der Alltag der Angehörigen. Und nicht immer wird offen über die Krankheit gesprochen. Die Krebsliga Schweiz ist mit dem Thema vertraut und schafft da Abhilfe. Sie bietet einen Chat für Kinder und Jugendliche, der weiterhilft. Auch sonst bietet die Website viele Infos, die viele Fragen klären. Zudem beraten Fachpersonen am Krebstelefon.

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